Tausende von Pilgern, die aus ganz Europa, sogar der ganzen Welt, kommen, laufen in großartigem Schwung nach Santiago de Compostela weg.

Ihre Motivationen sind sehr verschiedenartig : geistige, kulturelle, artistische Motivationen, eine Schiksalsprüfung, eine Initiationsreise, aus Inbrunst, oft zum Besinnen, Sichselbstfinden oder-verstehen.

Wenn jede oder jeder sich ganz frei, allein oder begleitet, auf dem Weg machen kann, scheint es von Bedeutung, an einige Regeln zu erinnern, die ein jeder auf dem Weg und in den Aufnahmestrukturen beachten soll. Wanderer, Biker, Reiter, Pilger, die diesen historischen Wege durchlaufen, sollen darauf achten, daß ein gutes Klima durch sportliches, freundliches und gegen diejenigen, die sie treffen, hilfsbereites Benehmen herrscht.

Sie sollen sich respektvoll verhalten, der Natur sowie den Einwohnern der durchlaufenen Gegenden und den Freiwilligen, die sich dem Weg widmen, gegenüber.

Um Ihnen bei der Vorbereitung auf diese langatmige Reise zu helfen, wollen wir einige praktische Ratschläge geben, die diejenigen beruhigen sollen, die eine solche langwierige Wanderung noch nicht praktiziert hätten.

Tipps für die Ausrüstung
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 Vorbereitungen


Nachdem Sie den Startentschluß gefaßt haben, ist die Vorbereitung auf die Pilgerschaft sehr wichtig.

Den Weg vorbereiten heißt auf die Etappenlänge in Bezug auf Kondition, Tagesschwierigkeiten, Unterkünfte, Besichtigungen achten, ohne zu vergessen, daß Sie, auch wenn Sie sich alles ausgeplant zu haben glauben, trotzdem sich zu helfen wissen und Anpassungsfähigkeiten zeigen müssen. Aber wenn es keine unsicheren Umstände gäbe, so wäre der Weg nicht so geheimnisvoll, und er ist voller Geheimnisse.


 Unterkünfte

In Frankreich wie in Spanien haben sich die Unterkunftsmöglichkeiten seit dem Mittelalter weit entwickelt. Die Kloster, die früher die Pilger aufnahmen, werden jedes Jahr weniger und andere Aufnahmestrukturen werden geschaffen oder geschlossen. Im Verlauf des Weges können Sie Hotels, Privat- oder Gemeindeherbergen, Campingplätze finden. Wir denken, daß der Weg über ein weites Netz an Pilgerherbergen verfügt und daß die Zeltlösung mit dessen Gewicht nicht nötig ist. Hinzuzufügen ist, daß die Herbergen nie einen Pilger ohne eine alternative Lösung lassen. In höchster Not kann sich jeder an den Dorfpfarrer, an die Gendarmerie, ans Gemeindehaus wenden : sie werden immer dem Pilger eine Lösung mit Mindestkomfort in einem Gemeinde- oder Pfarrhaus vorschlagen.

Gemeindeunterkünfte sind im allgemeinen Schlafsäle, Sporthallen, parrochiale Säle, die Ihnen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden. Normalerweise stehen Ihnen eine Küche mit Kühlschrank, Herd, Geschirr, Tischgedeck, und ein Sanitätsraum mit Dusche zur Verfügung. Sie werden alle Informationen über diese Möglichkeiten in Büchern oder Zeitschriften finden. In der Abteilung « Chemin Â» der dem Weg in der Franche-Comté gewidmeten Plakette geben wir eine Liste der Unterkünfte den Weg in der Franche-Comté entlang ; diese Liste wird regelmäßig ergänzt. Wir stehen zu den meisten in recht guten Beziehungen und da sollten Sie ganz gut empfangen werden. Sie sind sich der ökonomischen und kulturellen Aspekte durch die Pilgerschaft besonders bewußt.

In Frankreich ist die Reservierung sinnvoll, wenn man zu dritt und mehr reist ; im Gegenteil kann man in Spanien nur in Refugios reservieren ; Betten werden je nach der Ankunft zugeteilt. Mit Recht werden Sie nach dem Pilgerausweis, den Sie von Ihrem Verein bekommen können, gefragt werden. So wird sich der Herbergsleiter sicher, daß Sie ja ein Pilger auf dem Weg nach Compostela sind.

Die Übernachtungskosten sind relativmäßig niedrig, sogar kostenlos (Spenden) in spanischen Albergues. Die Herbergen verfügen oft über eine Küche, wo Sie das Essen zubereiten können. So kann man sich den Wegegeist ganz gemütlich aneignen,

Schätzungsweise beträgt das Tagesbudget in Frankreich zwischen 20 und 30 Euros (Unterkunft und Mahlzeiten). Eine Nacht in einer Gemeindeherberge kann um die 10 Euros kosten, sogar doppelt so viel in einer Privatherberge. In Spanien betragen die Kosten ungefähr 15 – 20 Euros täglich. Grundsätzlich sollte man nur das Nötigste an Bargeld mit sich nehmen : Geldautomaten werden Sie am ganzen Weg entlang finden.


 Schuhwerk

Von höchster Bedeutung ist es, gute Schuhe zu tragen und das empfohlene Modell soll guter Wanderungsqualität sein : knöchelhohe, wasserdichte Trekkingsschuhe werden die Fußknöchel schützen. Achten Sie ebenfalls auf das Gewicht. Lassen Sie sich beim Schuhkauf im Spezialgeschäft beraten.

Machen Sie sich auf keinen Fall mit den noch nicht eingelaufenen Wanderschuhen auf den Weg !

Tennisschuhe, wenn auch komfortabel, sind nicht zu beraten. Gewisse Pilger haben den Weg problemlos zurückgelegt, aber wenn es am Morgen taut oder wenn es stundenlang regnet, werden Ihre Tennisschuhe durchnäßt sein und Blasen werden unvermeidlich erscheinen.

Socken sollte man sorgfältig wählen, je nach dem Komfort : insbesondere sollten sie Blasen entfernen.

Am Abend nehmen Sie sich ein Paar Tongs oder leichte Sandalen mit, um die Füße zu entspannen, und eventuell ein Paar Seidensocken.


Ernährung

Auf die Ernährung muß sorgfältig geachtet werden. Beim Frühstück kräftige und kalorienreiche Nahrung einnehmen ; für den Wandertag Müsliriegel, Obst, Schokoladentafeln beim Wandern knabbern. Zu Mittag ein Picknick mitbringen und abends eine kräftige Mahlzeit mit schwer löslichen Zuckern (Teigwaren, Reis, usw.) einnehmen. In gewissen Ortschaften kann man Pilgermenüs zu billigen Preisen finden. Die Führer werden bei jeder Etappe über die Versorgungsorte Auskunft geben.



Kondition


Zwei oder drei Monate vor der Abreise gilt es, regelmäßig zu wandern. Machen Sie womöglich jede Woche eine 12 bis 15 Kilometer lange Wanderung mit den Wanderschuhen, um sie einzulaufen und sich daran zu gewöhnen. Ideal wäre, diese Wanderungen unter wirklichen Umständen mit beladenem Rucksack zu unternehmen. Sie werden in den ersten Tagen mit 20 km langen Etappen anfangen. Dann werden Sie imstande sein, eine höheren Rhythmus anzunehmen. Unser Verein schlägt regelmäßig am Sonnatag Wanderungen vor (siehe « Vie association Â»). Im allgemeinen legt ein Pilger von 20 bis 30 Kilometer täglich problemlos zurück. Es hängt alles vom Streckenprofil ab. Dieser Rhythmus wird nach 3 bis 5 Tagen effektiv. Auf flachem Streckenprofil wandert er mit einem Rhythmus von 4 km pro Stunde.

Schon an den ersten Tagen ist es ratsam, die eigenen Füße zu überwachen. Sie sind zu verwöhnen ! Eine Creme, wie Nok-Akiléine, kann den Fuß bei zartem Massieren entspannen. Was die Blasen betrifft, gibt es zwei Schulen beim Pflegen. Man muß sie sowieso öffnen, damit die Flüssigkeit austritt. Eine Methode besteht darin, die Haut über der Blase zu entfernen, sie zu sterilisieren und die Wunde mit fettem Tüll und Kompresse zu schützen. Eine andere Methode besteht darin, die Haut auf der Blase zu lassen und dann sie mit einem Leukoplast zu schützen. In Frankreich werden Ihnen die Apotheken auf dem Weg darüber Rat geben.

Den ganzen Weg entlang ist es in Spanien möglich, in den Centros de Salud kostenlos gepflegt werden : auf jeden Fall haben Pilger den Vorzug. Dazu sollen Sie nicht vergessen, Ihre gewöhnlichen Medikamente mitzunehmen.

Um Deshydratation und Sehnenentzündungen vorzubeugen, sollen Sie vor dem Durst regelmäßig trinken. Es ist empfohlen, mindestens 2 bis 3 Liter Wasser täglich zu trinken. Es soll Sehnenentzündungen und Muskelkrämpfe vermeiden. Weise ist auch, ein Entspannungsmittel (Tablette, Creme) zur Vorbeugung der Sehnenentzündungen mitzunehmen. Im Sommer kann das Wetter seht heiß sein und man kann immer Einwohner höflich um Wasser bitten. Wasserflaschen können auch in Friedhöfen nachgefüllt werden : da gibt es immer ein Trinkwasserhahn.



Tempo und Tagesorganisation

Beim Wandern im Sommer ist es empfohlen, sich zwischen 5 und 7 sieben Uhr auf den Weg zu machen, um die Hitze zu vermeiden, und die Ankunft gegen 17 Uhr nachmittags vorauszusehen. So werden Sie das Tagesende gemütlich genießen, duschen, ein Schläfchen halten, Einkäufe machen, die Wäsche waschen, die Ortschaften besichtigen, die nächste Etappe vorbereiten und sich mit den anderen Pilgern unterhalten.



Tragen


Gewicht ist der Feind des Pilgers. Mit leichter Belastung geht sich besser. Wir raten Ihnen sehr, einen nicht über 8 – 10 kg wiegenden Rucksack zu tragen. Pilger, die lange Etappen problemlos machen, tragen leichte Säcke. Sie sollen nicht vergessen, daß Sie außer dem Rucksack mindestens 2 Liter Wasser und Proviant tragen müssen. Es gilt, sich nicht unnötig zu belasten. In Frankreich wie in Spanien können Sie an Ort und Stelle alles Nötige kaufen : Medikamente, Kleider, usw. Wieviele Pilger schicken per Post kleine Packung mit persönlichen Sachen nach Hause zurück ! Und man lernt sehr schnell sich mit dem Unentbehrlichen abfinden.

Sicherheit auf dem Weg

Im allgemeinen ist der Weg ruhig. Außer der Einsamkeit, die Sie in gewissen Perioden des Jahres empfinden können, gibt es keine wirkliche Gefahr. Trotzdem, um in der Umgebung der Bauernhöfe nicht an der Leine gehaltene Hunde fernzuhalten, ist es empfohlen, einen Wanderstock mitzunehmen. Dieser ehemalige berühmte « Bourdon Â» kann zu einem Vertidigungsmittel werden ; er wird auch beim Furt- und Bachüberqueren oder beim Marscherleichtern helfen. In Spanien scheint es, daß die Pferde-guardia civil auf gewissen Strecken rehabilitiert wurde.


Rückkehr


Zu einer schnellen Rückkehr gibt es das Flugzeug (täglicher Flug Santiago-Paris). Sie sollen auf diese Rückkehr, die Sie in einer Stunde ins aufgeregte Leben eines Flughafens taucht, aufpassen. Nach Wander- und auch Einsamkeitswochen ist die Landung manchmal schwer.

Kontakte für Auskünfte über Preise und Zeiten :

IBERIA (keine Adresse in Deutschland).

AIR BERLIN

Saatwinkler Damm 42-43

D - 13627 Berlin

Jeden Tag haben Sie auch die Möglichkeit, den Tages- oder Nachtszug zu nehmen. Kontakt :

IBERRAIL France

52, rue Chaussée d'Antin

75009 PARIS

Tel. : 00 33 (0)1 40 82 63 60

Um zum Beispiel Paris zu erreichen, muß man mit einem Reisetag nach Hendaye rechnen, dann den Zug wechseln und ein TGV nach Paris nehmen.

Die preiswerteste Lösung bleibt eine Rückkehr mit dem Bus ab Compostela. Kontakt :

EUROLINES : www,eurolines,fr

Man muß auch hier mit 24 Stunden bis nach Paris rechnen

Mutige können auch die Rückkehr zu Fuß planen, auf dem Weg, den die Pilger aus den ersten Zeiten nahmen, an der Kantabrischen Küste entlang.

Hierbei haben Sie auch die Adresse des Spanischen Verkehrsamt in Deutschland :

TURESPANA

Myliusstraße 14

60323 FRANKFURT

infofrankfurt@tourspain,es

www,spain,info/de_DE/


Allen Pilgern, die den Schritten der anderen folgen werden, wünschen wir :


Buen camino ! Ultreia Ei suseia !




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